12.04.2025 - 11.05.2025
14:00 - 18:00
Bürgerhaus "Hanns Eisler"
Eichenallee 12
15711 Königs Wusterhausen
Die Darstellung der menschlichen Figur ist aus der Kunstgeschichte nicht wegzudenken.
Sie spiegelt den Menschen als handelndes Individuum in Beziehung zu sich selbst und der ihn umgebenden Natur wider.
In dieser Gemeinschaftsausstellung werden zwei künstlerische Positionen gegenübergestellt, die die Vielseitigkeit der menschlichen Existenz in all seiner Widersprüchlichkeit beleuchten.
Der Maler Günter Böhme setzt sich intensiv mit Figur und Formelementen auseinander.
Seine „Beziehungsbilder“ zeigen Figuren als Handelnde in Zu- oder Abwendung zueinander.
Böhme spricht von „Verspannungen“ im ambivalenten Verhältnis zwischen den dargestellten Charakteren.
„Nichts existiert allein, alles ist in Beziehung“, so der Künstler. Diese Aussage bezieht sich nicht nur auf zwischenmenschliche Beziehungen, sondern auch auf die Wechselwirkungen der Figuren und Formelemente auf seiner Bildfläche.
Mit einer kraftvollen Kombination aus linearen und farbigen Elementen schafft Böhme ein dynamisches Spannungsfeld.
Realistische Figurationen, umgeben und teilweise durchsetzt von Zeichen und Symbolen, weisen auf ein thematisches Geflecht hin, welches die Komplexität menschlicher Interaktionen widerspiegelt. Besonders der Harlekin, als Kunstfigur in seiner mythologischen Widersprüchlichkeit, spielt eine zentrale Rolle in dieser Auseinandersetzung.
Die Dramatik in Günter Böhmes Bildern wird durch richtungsweisende Bildachsen unterstützt und lädt die Betrachter ein, in die komplexen Beziehungen zwischen den dargestellten Figuren und Situationen einzutauchen.
Im Kontrast dazu konfrontiert der Künstler Norbert Piechatzek den Betrachter mit Bildsituationen, die das Kollektive ansprechen und zum Nachdenken anregen. Ohne Worte sprechen seine Bilder für sich – die menschliche Gestalt wird schablonenhaft dargestellt, wobei nicht das Individuum, sondern das Kollektive im Mittelpunkt steht.
Piechatzek fordert uns heraus, das Unausgesprochene zu erahnen und assoziativ zu erfassen. Seine Kunst spricht die Gefühlsebene an und regt zur Reflexion über den tieferen Sinn des Lebens an. Was machen wir als menschliche Spezies hier eigentlich? Diese Frage schwingt in jedem seiner Werke mit.
Die Bilder sind kühl und distanziert, die menschlichen Figuren erscheinen in Mustern gereiht, manchmal als sprichwörtlich graue Masse in einem nicht näher definierten Ordnungssystem. Die einzelnen Wesen wirken isoliert. Selbst seine Landschaftsausblicke und Stillleben besitzen einen starken symbolhaften Charakter, der das menschliche Handeln hinterfragt. „Der Inhalt bestimmt die Farbe“, sagt der Künstler. „Meine Bilder sind emotional erlebbar.“
Viele seiner Werke sind in der Kunstsammlung von Bärbel Vahlpahl zu finden. Text: Beate Paulini
Vernissage am 11.04.25 um 19 Uhr
Am letzten Ausstellungstag (11.05.) ist die Ausstellung nur bis ca. 15:30 Uhr geöffnet,
da ab 16 Uhr das Konzert „Keltische Harfe“ mit Dagmar Flemming stattfindet.