06.04.2018 - 06.05.2018
14:00 - 18:00
Bürgerhaus "Hanns Eisler"
Eichenallee 12
15711 Königs Wusterhausen
Der Kulturbund Dahme-Spreewald e.V. würdigt zusammen mit der Stadt Königs Wusterhausen
in einer Gedächtnisausstellung die Kolberger Künstlerin
Renate Niethammer (1913-2017) unter dem Titel „Menschenbilder“
Als Chronistin ihrer Zeit erhält die im Jahr 2017 verstorbene Malerin und Grafikerin ihre eigene Ausstellung –
nur wenige Wochen, nachdem sie im März 105 Jahre geworden wäre.
Diese Gedächtnisausstellung bietet Gelegenheit zu einer (Wieder-)Entdeckung einer Künstlerin, die in der Region wirkte.
Es passt zum Jahresthema des Kulturbundes Dahme-Spreewald e.V. „WIR von HIER- dahmeART.“,
der Menschen aus der Dahmeland-Region in den Fokus rücken will.
1960 kam die im thüringischen Nordhausen geborene Renate Niethammer in die Region. Sie lebte über 50 Jahre in Kolberg,
die zu ihren prägendsten als Künstlerin zählten.
Zunächst in Berlin-Schöneweide und schließlich im damaligen Kulturhaus des Schwermaschinenbaus Wildau,
schuf sie sich eine Existenz als Zeichenlehrerin.
Das Oeuvre der Malerin besteht zum größten Teil aus Porträts, die teilweise aus ihrem familiären Umfeld stammen,
wie das Porträt ihres Sohnes aus dem Jahr 1947 oder mehreren Selbstporträts aus unterschiedlichen Lebensabschnitten
als auch von arbeitenden Menschen oder bekannten Persönlichkeiten. Letztere waren oft Auftragsarbeiten,
die ihr neben ihrer Tätigkeit als Leiterin von mehreren Abendkursen für kunstinteressierte Berufstätige und Schüler
als Broterwerb einer alleinstehenden Frau mit zwei Kindern dienten.
1974 schuf sie das Porträt des bekannt gewordenen Landbriefträgers in Kolberg.
Porträts bilden den Schwerpunkt der Ausstellung. Es werden ausgesuchte Arbeiten in Öl oder Aquarell zu sehen sein.
Neben diesen Bildern bekommt der Betrachter auch Bildwerke anderer Genres zu sehen.
So das 1965 erschaffene große Triptychon aus der Dorfkirche von Selchow bei Storkow mit dem Titel „Kommet her zu mir“.
Hier verknüpft Renate Niethammer thematisch den Heilandsruf aus dem Matthäus-Evangelium mit den Konflikten
der Welt in den 1960er Jahren.
weitere Informationen auf Wikipedia
Impressionen von der Vernissage
Zahlreiche Gäste waren neugierig, die Bilder der im letzten Jahr verstorbenen Künstlerin zu sehen.
Nach der Begrüßung durch Gerd Bandelow gab es eine kleine, musikalische Umrahmung in drei Sätzen.
Die junge Geigenschülerin Jette Schüler hatte ihren ersten öffentlichen Auftritt und dementsprechend auch genügend Lampenfieber.!
Mit Tino Höch als Klavierbegleiter an ihrer Seite hat sie das Publikum aber sehr schnell für sich eingenommen.
Ria von Schrötter überbrachte die Grußworte des Bürgermeisters.
Die Laudatio hielt die Kunstwissenschaftlerin Dr. Gerlinde Förster.
Unter den Gästen des Abends waren der Maler Prof. Ronald Paris, der Frau Niethammer noch persönlich kannte,
ebenso wie der ehemalige Landrat Martin Wille sowie die Initiatorin der Ausstellung Bärbel Vahlpahl.
Eine kleine Überraschung kam aus dem Binnenhafen Königs Wusterhausen.
Dort hängt das große Ölgemälde „Hafen-Bild“ (2 x 3,76 Meter, 1962), in dem Renate Niethammer die Hafen(mit)arbeiter porträtierte.
Fotos: Wolfgang Lücke
Während der Ausstellungszeit finden Rahmenveranstaltungen statt.
Unsere Künstler sind alle mit der Region um Königs Wusterhausen verwurzelt und von hier aus „in die Welt“ gestartet:
Samstag, 14.04.2018, 19 Uhr – „Amor liebt dich. Oder mich.“ – heiterer Chansonabend mit Kristin Suckow & Johannes Norden
Sonntag, 22.04.2018, 10 Uhr – „Galeriefrühstück“ – Künstlergespräch & Gaumenfreuden
Samstag, 28.04.2018, 19 Uhr – „Satchidao-String-Quartet“
Sonntag, 06.05.2018, 16 Uhr – „So haben Sie das noch nie gehört“ – Friedrich Bassarak (Akkordeon)
Pressestimmen:
MAZ-Artikel von Karen Grunow, 06.12.2017 Eintrag von Reiner Niethammer und Gattin ins Gästebuch
Nach dem Ende der Ausstellung kehrte das Triptychon in die Kirche von Selchow zurück.
Fotos: Christiana & Wolfgang Lücke