Spurensuche bei Adelbert von Chamisso in Kunersdorf

Es gibt anlässlich „30 Jahre Kulturbund Dahme-Spreewald e.V.“ eine Spurensuche für Kulturbundmitglieder.

Diesmal führt der Weg nach Kunersdorf, zu einer der Wirkungsstätten von Adelbert von Chamisso,
der 1813 im Cunersdorfer Schloss die heute zur Weltliteratur gehörende Novelle „Peter Schlemihls wundersame Geschichte” schrieb..
https://www.kunersdorfer-musenhof.de/

Fotos: Wolfgang Lücke
Diese Spurensuche hat auch diesmal wieder alle Mitfahrer sehr beeindruckt. Spontan erhielt der Kulturbund von Mitglied C.Werner aus Zernsdorf einen Text, aus dem hier ein paar Zeilen veröffentlicht werden dürfen:
Die Sonne bringt es an den Tag
Am Mittwoch, 12. Juni 2024, unternahmen die Mitglieder des Kulturbundes aus Anlass des 30-jährigen Bestehens dieses Vereins eine Busreise nach Kunersdorf, einem Ortsteil von Bliesdorf nahe Wriezen, um sich dort auf den Spuren des Universalgelehrten Adelbert von Chamisso (1781 – 1838) mit seinem Leben und seinen Werken vertraut zu machen…
Chamisso schrieb im Sommer 1813 eine Abendgeschichte für die Kinder der Gutsherrin/seines Freundes Hitzig, jene ihn berühmt machende Novelle „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“. Nebenbei botanisierte er auf den Liegenschaften derer von Friedland/von Itzenplitz…
Sich mit dem gesamten Leben dieses Mannes zu beschäftigen, dafür reichte natürlich unsere Zeit nicht aus, zumal wir auch noch die Köstlichkeiten des dortigen  Cham.Cafés kosten wollten. Ein iranisches Ehepaar betreibt dieses Café mit delikatem Angebot….
Für manche von uns war dies wohl erst der Anfang für weitere Reisen in das spannende Oderbruch mit seiner imposanten Historie der Trockenlegung, Bewirtschaftung, Kolonisierung …

Von Beate Paulini kam diese Reisebeschreibung
Auf Spurensuche bei Adelbert von Chamisso
Der Name Chamisso sagt mir was. Ein Literat. Ihm zu Ehren gibt es in Berlin den Chamissoplatz, im Kreuzberger Kiez, welcher mir sehr vertraut ist. Aber wer war diese Persönlichkeit?
Wir gehen auf Spurensuche und unsere Tagesreise führt uns nach Kunersdorf, einem 200-Seelenort mitten im Märkischen Oderland. In einem, gleich am Dorfeingang gelegenen, wunderschönen Gutshaus treffen wir auf Frau Margot Prust, die Initiatorin des Chamisso Museums. Ihr war es eine Herzensangelegenheit, einen Ort der Erinnerung an Adelbert von Chamisso zu schaffen und zu bewahren.  Kunersdorf ist insofern von besonderer Bedeutung, da Chamisso hier 1813, während eines Sommeraufenthalts, sein Märchen „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ geschrieben hat.
Die Ausstellung bietet historische Einblicke in die Umstände, warum Chamisso gerade hier 1813 verweilte und darüber hinaus erfahren wir mehr über seine vielschichtige Persönlichkeit. Er war sowohl Literat als auch Naturwissenschaftler, Weltreisender, Botaniker.
Man wird thematisch durch verschieden-farblich gestaltete Räume geführt, die mit vielen Zitaten und Textbespielen, sowie liebevoll gestalteten Details, zum Verweilen einladen.  Eine audiomediale Diashow über Chamissos Weltreise als Naturwissenschaftler bilden den Höhepunkt des geführten musealen Spannungsbogens und der abschließende Einblick in sein botanisches Bestimmungswerk verdeutlicht die Vielschichtigkeit dieses Menschen.
Mich hat ganz besonders die Thematik seiner Schlemihl -Erzählung berührt, der Mensch, der seinen Schatten verkauft und einen Pakt mit dem Teufel eingeht.  Eine Vorlage, auf die sich immer wieder Künstler berufen und diese über die Literatur hinaus auch in der bildenden Kunst und der Musik neu interpretieren. Es verwundert, dass Adelbert von Chamisso in der Weltliteratur nicht populärer vertreten ist.