02.09.2023 - 01.10.2023
14:00 - 18:00
Bürgerhaus "Hanns Eisler"
Eichenallee 12
15711 Königs Wusterhausen
Malerei und Grafik von Ute Weckend und Elmar Huxoll
Vernissage: 01.09.2023, 19 Uhr
Laudatio: Dr. Martin A. Völker, Kulturwissenschaftler
musikalische Umrahmung: Rolf von Nordenskjöld, Saxophon
Am 24.09. ist die Ausstellung von 14-16 Uhr geöffnet!
Vorbereitung
Fotos: Wolfgang Lücke, Elmar Huxoll
Ein kleiner Vorgeschmack
Ute Weckend
In finster werdenden Zeiten suchen wir nach unverbrauchten Quellen des Lichts, nach Inspiration und stärkender Kost für einen Neuanfang. Wenn die Versprechen der Politik und der Religion wie leiernde Lieder der Vergangenheit verklingen, ist es an der ewig jungen Kunst, das Leuchten erneut in die Welt zu tragen. Dieses Leuchten steht dem Brennen der Welt durch die menschengemachte Klimakrise gegenüber. Das Gesicht der Weltnatur ist unser aller Gesicht. Je mehr es entstellt wird, desto eher werden wir auf ein trauriges Schattendasein zurückgeworfen. Jedes Menschengesicht, mag es einem noch so fremd vorkommen, ist Teil des übergeordneten Antlitzes der Welt. Kopf hoch, Gesicht zeigen, Unterschiede anerkennen: Das sind Gebote der Stunde.
Das prometheische Licht der Kunst zeigt uns die Erhabenheit der Weltnatur, die einem Ehrfurcht einflößt und uns umdenken lässt.
Die Würde der Natur spiegelt sich in jedem Gesicht wider. Die Würde aller Lebensformen ist unantastbar.
Solche Grundgedanken umspielen und bebildern in der Ausstellung „Licht & Gesicht“ zwei herausragende Künstlerpersönlichkeiten:
Ute Weckend und Elmar Huxoll. Weckend beeindruckt u. a. mit einer besonderen Landschaftsserie. Auf einer Reise nach Norwegen machte sie die Erfahrung, dass die Natur jeden Betrachter mit Ansichten beschenken kann, die uns zunächst sprachlos und demütig zurücklassen. Später fand Weckend eine künstlerische Sprache, um die gewaltigen Eindrücke einer ungekannten Stille wie faszinierender Lichter nacherlebbar zu machen. Schablonendrucke und Aquatinten entführen uns in die nordische Natur. Gesteinsmassen und Gewässer treffen aufeinander, begleitet vom immerwährenden Tag der Mitternachtssonne.
Ute Weckend wurde 1966 in Dresden geboren, wo sie viele Jahre in einem Ingenieurbüro für Architekturfotogrammetrie im Bereich der Denkmalpflege arbeitete. Ihre Werke zeichnen sich durch Akkuratesse und Filigranität aus und entfalten einen besonderen Reiz,
indem sie mit einem fast naturwissenschaftlich anmutenden, genauen Blick eine Wiederverzauberung der Welt erreichen.
Einer Welt, die uns geheimnisvoll und bisweilen kindlich schön vorkommt.
Das Gesicht ist die künstlerische Welt des Elmar Huxoll. In einer Zeit der oberflächlichen Selbstbespiegelung setzt er der Selfiekultur expressionistisch anmutende Seelenlandschaften entgegen. Menschen sprechen mit ihren Gesichtern, und Huxoll lässt wiederum die Gesichter sprechen. Seinen Zeichnungen und Gemälden haftet etwas vollsinnlich Barockes an, das die Lebensspuren, die Schmisse und Auflösungen des Gesichts nicht verleugnet, sondern sie als Zeichen der Identität feiert. Die Würde des Menschen steckt in seiner Unverwechselbarkeit. Mit seinen Malereien, Illustrationen und Schnellporträts folgt der 1946 in Olsberg im Hochsauerlandkreis geborene Huxoll Künstlern wie Tomi Ungerer, David Hockney oder auch Albrecht Dürer. Seine grafische Meisterschaft verbindet Witz und Frivolität mit manchmal schmerzhafter Ernsthaftigkeit. Introspektion und Extrospektion sind ästhetisch auf mitreißende Weise vereint. Zu erkennen ist seine langjährige Arbeit als Designer und Musterzeichner, die ihn bis nach Finnland führte. Seit 2007 lebt und wirkt er als Maler in Königs Wusterhausen, dort involviert in zahlreiche Kunstprojekte und aktiv im Künstlerbeirat des Kulturbundes Dahme-Spreewald e.V. (Dr. Martin A. Völker, Kulturwissenschaftler)
Impressionen von der Vernissage
Nach der Eröffnung durch Kurator Gerd Bandelow, umrahmte Rolf von Nordenskjöld auf seinen Saxophonen die Vernissage.
Dr. Martin Völker sprach seine Laudatio für die beiden Künstler, die sich in kurzen Statements bei allen „Machern“
ganz herzlich bedankten.
Link zur Laudatio
Fotos: Wolfgang Lücke